Gefangen im Seitwärtsmodus – Dax kommt nicht vom Fleck
Auch zur Wochenmitte scheitert ein weiterer Erholungsversuch am deutschen Aktienmarkt. Notierungen knapp unterhalb von 11.600 Dax-Punkten folgt am Nachmittag der Wechsel in die Verlustzone. Weiterhin sorgen vor allem politische Belastungsfaktoren für eine zunehmende Verunsicherung unter den Marktteilnehmern.
Während auf der anderen Seite des Atlantiks der autoritär wie protektionistisch ausgerichtete Regierungsstil seitens US-Präsident Donald Trump für erhebliche Irritationen sorgt, steigt in der alten Welt die Unsicherheit über den Status Quo und die Perspektive der Europäischen Währungsunion. So scheint in der nicht enden wollenden Hellas-Misere die Troika-Mitgliedschaft des Internationalen Währungsfonds zur Disposition zu stehen. In Italien gerät indes der marode Bankensektor zusehends in Schieflage. Zudem stehen in Frankreich und den Niederlanden bereits im Frühjahr Landeswahlen auf der Agenda. In beiden Euro-Staaten gewinnen Euro- und EU-kritische Parteien zunehmend an Popularität. Sollten Le Pen und Wilders in diesem Kontext tatsächlich Mehrheiten für sich entscheiden können, stünde dann auch der Euro, zumindest in seiner derzeitigen Verfassung, auf der Kippe.
Vor diesem Hintergrund agieren Anleger nun entsprechend defensiver und lassen damit auch den Dax wieder unter 11.500 Zähler sacken. Ein schwacher Handelsstart an der Wallstreet komplettiert die negative Gemengelage. In der Folge findet sich der deutsche Leitindex bei aktuell 11.482 Punkten hinter einem Abschlag von 0,6 Prozent wieder. Damit steuert das hiesige Börsenbarometer auf die untere Begrenzung des zuletzt dominierenden Seitwärtskorridors zwischen 11.800 und 11.400 Zählern zu. Gold kann von der um sich greifenden Unsicherheit dagegen profitieren: zur Stunde rückt das glänzende Edelmetall um 0,8 Prozent auf 1.244 US-Dollar vor.
(Marktkommentar von Gregor Kuhn, IG)
Kategorie: Aktienmärkte, Marktkommentar