Deutscher Aktienmarkt taucht ins Minus – Gauck, Moody’s, US-Daten & Co werfen zurück
Ein Vielzahl an Faktoren kontert die mehrtägige Erholungsbewegung an den Aktienmärkten und drückt den deutschen Leitindex im frühen Geschäft unter 6.300 Punkte. Kein neues Q3 seitens der US-Notenbank Fed und wieder mal mehr als mäßige Konjunkturdaten aus den USA schlagen auf die Stimmung der Investoren. Daneben belastete am gestrigen Nachmittag vor allem die Nachricht, dass die deutsche Ratifizierung von europäischem Fiskalpakt und ESM auf Grund einer verfassungsrechtlichen Überprüfung auf sich warten lassen wird, nachdem Kanzlerin Merkel der Opposition erst kurz zuvor unter erheblichen Zugeständnissen (Finanztransaktionssteuer) die benötigte Zustimmung abringen konnte. Bundespräsident Joachim Gauck verkündete, die Gesetze zum ESM und dem Fiskalpakt vorerst nicht gegenzeichnen zu wollen. Das schürt wieder neue Unsicherheit unter den Marktteilnehmern.
Am Abend folgte dann zur negativen Abrundung des Handelstages eine neuer Rundumschlag seitens der Ratingagentur Moody’s, welche die Kreditwürdigkeit von 15 weltweit tätigen Bankschwergewichten herabstufte, darunter auch die Deutsche Bank. Das war dann letztlich zuviel des „Guten“. Der amerikanische Leitindex DowJones schloss die Börsenpforten bei minus 2,0 Prozent hinter tiefroten Vorzeichen. Die Abschläge der Nasdaq und im S&P fielen sogar noch größer aus. Denkbar schlechte Vorgaben für den Wochenausklang …
Zur aktuellen Stunde notiert der Dax bei 6.261 Punkten 1,3 Prozent im Minus. Der EuroStoxx gibt 1,4 Prozent auf derzeit 2.181 Zähler nach. Die Europäische Gemeinschaftswährung verbilligt sich um 0,1 Prozent auf 1,2539 US-Dollar. Die Unze Gold präsentiert sich bei 1.565 US-Dollar kaum verändert.
(Marktkommentar von Gregor Kuhn, IG Markets)
Kategorie: Aktienmärkte, Marktkommentar