Dax gibt Gewinne wieder ab – Rendite spanischer Geldmarkttitel auf Rekordniveau
Im späten Handel kann der deutsche Aktienmarkt sein Plus nicht mehr halten. Insgesamt lässt sich das heutige Kursgeschehen als relativ ruhig bezeichnen, zumindest wenn zum Vergleich die extreme Schwankungsbreite vom Vortag herangezogen wird. Letztere hat wiederum den, die Volatilität und damit auch die Nervosität repräsentierenden, VDax enstprechend ansteigen lassen. Ein Überschießen in beide Richtungen ist im Vorfeld der Neuwahlen in Hellas weiterhin möglich. In unruhigen Zeiten wie diesen sind derartige Übertreibungen nicht ungewöhnlich, in politischen Börsen nahezu die Regel. Und diesbezüglich wartet mit den Hellas-Neuwahlen bereits am Wochenende ein Impulsgeber aus der höchsten Gewichtsklasse. Ganz zu schweigen von den volkswirtschaftlichen Euro-Blue-Chips Spanien und Italien. Gestern sorgte noch der Sprung spanischer Banken unter den europäischen Rettungsschirm für anfängliche Erleichterung. Heute steigt die Rendite für 10-jährige iberische Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit Euro-Einführung. Während der iberische Bankensektor noch die letzte Börsenwoche sowie den gestrigen Wochenauftakt geprägt hatten, gerät zusehends auch Italien in den Fokus. Auch der Stiefelstaat sieht sich mit zunehmend kritischen Refinanzierungskonditionen und einer Wirtschaftsrezession konfrontiert. Die eskalierende Schuldenkrise in Europa gibt weiterhin den Takt vor und der deutsche Leitindex dreht am späten Nachmittag in die Verlustzone.
Zur aktuellen Stunde notiert der Dax bei derzeit 6.118 Punkten 0,4 Prozent schwächer. Der EuroStoxx verliert 0,3 Prozent auf 2.131 Zähler. Die europäische Gemeinschaftswährung notiert kaum verändert bei 1,2466 US-Dollar. Der US-Leitindex DowJones legt 0,3 Prozent auf 12.448 Punkte zu. Die Goldunze rückt 0,7 Prozent auf 1.608 US-Dollar.
(Marktkommentar von Gregor Kuhn, IG Markets)
Kategorie: Aktienmärkte, Marktkommentar