Wochenausblick: Spannende Handelswoche erwartet – Aktie der Woche ist Verizon
DAX vor Fed-Zinsentscheid, Hexensabbat und Brexit stark angeschlagen
Zu Beginn der vergangenen Handelswoche konnte sich der DAX-Future nochmals kurz über die Unterstützung von gut 10.100 Punkten schieben, was zu ein paar vorsichtigen Versuchen auf der Long-Seite führte. Ab Mittwoch setzte jedoch eine erneute Abwärtsphase ein, welche den Markt bis zum Freitagabend knapp unter die Unterstützung von 9.800 Zählern führte, so dass Käufe kaum noch eine Rolle spielten. Der Freitagsschlusskurs lag nahe 9.850 Punkten. Mit der etwas stärkeren Abwärtsbewegung am Freitag testete der Markt einmal mehr die Unterstützung bei 9.800 Punkten, welche schon im Mai eine sehr wichtige Rolle spielte. Zusätzlich befindet sich der DAX-Future erneut in der Seitwärts-Range zwischen 10.100 und 9.800 Zählern.
Defensiv agierende Händler sollten somit aus aktueller Sicht eher pausieren, da kein klarer Trendvorteil zu erkennen ist. Erst ein nachhaltiges Unterschreiten der 9.800 Punkte könnte die Short-Seite etwas beflügeln und der eine oder andere Short-Versuch könnte Früchte tragen. Aggressiv könnte ein Kauf im aktuellen Kursbereich mit dem Ziel 9.950 Punkte eine Überlegung wert sein.
Die Lage für den deutschen Leitindex DAX bleibt angespannt. In Bezug auf die Charttechnik sieht es nicht gerade gut aus, denn der DAX entfernte sich in der abgelaufenen Woche sehr deutlich von der so wichtigen charttechnischen Marke von 10.100 Indexpunkten. Auch von der fundamentalen Seite her kommen in den nächsten Tagen wichtige Ereignisse auf die Märkte zu, nämlich der Fed-Zinsentscheid, der vierfache Verfalltag an der Eurex und in der nächsten Woche das Brexit-Referendum.
Am Freitag fiel der DAX um 254,25 Indexpunkte und schloss per Xetra bei 9.834,62 Punkten. Der XDAX notierte dann um 22:15 Uhr mit 9.796,47 Punkten. An der Wall Street beendete der Dow Jones den Handelstag mit 17.865,34 Punkten, die Rekordmarke liegt hier bei 18.351,36 Punkten. Der NASDAQ 100 notierte zum Handelsschluss bei 4.461,05 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 schloss mit 2.096,07 Zählern, der Rekord beträgt 2.134,72 Punkte. Der Euro notierte nach US-Börsenschluss bei 1,1251 US-Dollar. Eine Feinunze Gold war am Spotmarkt für 1.274,24 US-Dollar zu haben, Rohöl der Nordseesorte Brent kostete zum US-Handelsschluss im Juli-Kontrakt 50,54 US-Dollar das Fass. Der Euro-Bund-Future notierte am Donnerstag an der EUREX mit einem Schlusskurs von 164,82 Zählern. Bundesanleihen bis zu einer neunjährigen Laufzeit notieren mit einem Negativzins. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen liegt aktuell bei 0,02 Prozent. Am Freitag vollzog die zehnjährige Bundesanleihe ein neues Allzeittief bei 0,01 Prozent. Der Spread zwischen zehnjährigen deutschen Bunds und zehnjährigen US-Staatsanleihen (1,64 Prozent Rendite) liegt damit bei 162 Basispunkten.
In der neuen Handelswoche begibt die Finanzagentur des Bundes am Montag, den 13.06.2016 Geldmarktinstrumente (Bubill) mit einer sechsmonatigen Laufzeit und einem Emissionsvolumen von 3,0 Mrd. Euro (Neuemission) und am Mittwoch, den 15.06.2016 Kapitalmarktinstrumente (Bund) mit einer zehnjährigen Laufzeit und einem Emissionsvolumen von 4,0 Mrd. Euro (Aufstockung).
Brexit kann wie der Franken-Crash ein Konten-Killer werden „Anleger, aber vor allem Trader sollten einen Höllenrespekt vor dem 23. Juni haben, denn der Brexit kann zum Konten-Killer werden“, so Dirk Friczewsky, Finanzanalyst für LYNX Broker.
„Die wenigsten Marktteilnehmer werden den 15. Januar 2015 vergessen haben. An diesem Tag gab die Schweizer Notenbank SNB den Mindestkurs zum Euro auf – ein Horrorszenario nahm seinen Lauf“, führt Friczewsky aus. „Auch Reißleinen wie platzierte Stop-Loss-Limits werden uns als Trader nicht schützen können“, erläutert Friczewsky.
Volkswirtschaftliche Daten und Unternehmensnachrichten
In der Nacht zum Montag gibt das japanische Finanzministerium um 01:50 Uhr den BSI-Index (Geschäftsklima) für das zweite Quartal heraus. Um 04:00 Uhr werden die chinesischen neuen Kredite und die Geldmenge M2 (beide Werte für Mai) ausgewiesen. Den Mai-Leitindex des Conference Boards für Großbritannien gilt es um 15:30 Uhr zu beurteilen, um 15:45 Uhr folgen die wöchentlichen Ankaufvolumina der EZB von Staatsanleihen, Pfandbriefen, Asset Backed Securities (ABS) und Unternehmensanleihen. Rund 20 Unternehmen (vorwiegend Small- und Microcaps) berichten von ihren aktuellen Quartalszahlen und Jahresergebnissen, darunter Xura (USA) und Science Applications International (USA).
Die neuseeländischen Lebensmittelpreise im Mai stehen am Dienstag um 00:45 Uhr auf der Agenda der Händler. Um 03:00 Uhr wird die australische Verbraucherinflation für den Juni ausgewiesen. Um 03:30 Uhr weist die NAB das Geschäftsklima und die Geschäftskonditionen Australiens für den Mai aus. Die japanische Kapazitätsauslastung und Industrieproduktion für den April folgt um 06:30 Uhr und die spanischen Verbraucherpreise für den Mai um 09:00 Uhr. Die Schweizer Erzeuger- und Importpreise für den Mai werden um 09:15 Uhr veröffentlicht. Die britischen Einzelhandels-, Erzeuger- und Verbraucherpreise sowie der britische DCLG-Hauspreisindex (Mai-Werte) werden um 10:30 Uhr ausgewiesen. Die italienischen Verbraucherpreise für den Mai, die Beschäftigtenzahlen der Eurozone im ersten Quartal und die Industrieproduktion der Eurozone im April sind um 11:00 Uhr zu bewerten. Aus den USA kommt um 12:00 Uhr der NFIB-Geschäftsoptimismus-Index für den Mai, um 14:30 Uhr folgen die Einzelhandelsumsätze für Mai. Die Einzelhandelszahlen beinhalten zusätzlich das Einzelhandels-Controlling im Mai und die Einzelhandelsdaten ex Automobilwirtschaft. Außerdem werden ebenso um 14:30 Uhr die Import- und Exportpreise für den Mai ausgewiesen. Um 14:55 Uhr werden die wöchentlichen US-Redbook-Einzelhandelsumsätze und um 16:00 Uhr die US-Lagerbestände für den April publiziert. Die wöchentlichen API-Rohöllagerbestände werden nach US-Börsenschluss um 22:30 Uhr veröffentlicht. Nochmals veröffentlichen rund 20 Konzerne ihre Quartalsberichte und Jahresergebnisse, darunter Gerry Weber International (D), Crest Nicholson Holdings (GB) und Yingli Green Energy Holding (USA/CN).
Die neuseeländische Leistungsbilanz für das erste Quartal um 00:45 Uhr und das australische Verbrauchervertrauen von Westpac für den Juni um 02:30 Uhr leiten den Mittwoch als Handelstag ein. Um 07:00 Uhr folgt die Pressekonferenz der Bank of Japan (BoJ) und um 08:45 Uhr kommen die französischen Verbraucherpreise und weitere Inflationsdaten ex-Tabak für den Mai. Die britischen Arbeitsmarktdaten für den April/Mai werden um 10:30 Uhr ausgegeben (Durchschnittseinkommen, Arbeitslosenquote im Dreimonatsdurchschnitt per April und Arbeitslosenzahl) und um 11:00 Uhr wird die Handelsbilanz für die Eurozone im April veröffentlicht. Am Nachmittag werden um 13:00 Uhr die US-MBA-Hypothekendaten der Woche ausgewiesen. Um 14:30 Uhr folgen der New York Empire State Index für den Juni, die US-Erzeugerpreise für den Mai und die kanadischen Produktionsauslieferungen im April. Die US-Kapazitätsauslastung und -Industrieproduktion für den Mai werden um 15:15 Uhr publiziert, die US-EIA-Rohöllagerbestandsdaten der Woche um 16:30 Uhr. Ein Highlight der Handelswoche ist der Fed-Leitzinsentscheid um 20:00 Uhr, wenngleich man nach den schwachen US-Arbeitsmarktdaten vom Mai und vor dem Brexit-Referendum in Großbritannien keine Änderungen erwartet. Parallel zum Zinsentscheid der Fed werden die Projektionen der Notenbankführung zur wirtschaftlichen Entwicklung in den USA veröffentlicht, um 20:30 Uhr findet die Fed-Pressekonferenz mit Fed-Chefin Yellen statt. Um 22:00 Uhr werden die US-Kapitalflüsse für den April publiziert. Weitere 20 Unternehmen legen ihre aktuellen Quartalszahlen und Jahresergebnisse vor, darunter Industria de Diseno Textil (Inditex) (E) und Berkeley Group Holdings (GB).
Der Donnerstag beginnt um 00:45 Uhr mit dem neuseeländischen BIP für das erste Quartal. Die australischen Neuwagenverkäufe sowie Arbeitsmarktdaten für den Mai mit den Daten zu Teil- und Vollzeitbeschäftigung, der Arbeitslosenquote, der Erwerbstätigenquote, der Partizipationsrate und dem Wirtschaftsbulletin der Reserve Bank of Australia (RBA) werden um 03:30 Uhr publiziert. Die BoJ gibt um 05:00 Uhr ihren aktuellen Leitzins bekannt (keine Änderungen erwartet) – kurz darauf ist auch das geldpolitische Statement der Notenbankführung zu bewerten. Die SECO-Prognose für die Schweiz wird um 07:45 Uhr veröffentlicht, der Zinsentscheid der SNB um 09:30 Uhr. Im Anschluss findet eine Pressekonferenz statt – eine Änderung des Zinsniveaus gilt als unwahrscheinlich. Die britischen Einzelhandelsumsätze für den Mai werden um 10:30 Uhr ausgewiesen, die Verbraucherpreise für die Eurozone im Mai und das Wirtschaftsbulletin für die Eurozone um 11:00 Uhr. Um 13:00 Uhr entscheidet die Bank of England (BoE) über ihren Leitzins. Kurz vor dem Brexit-Referendum ist mit keiner Änderung zu rechnen. Auch das Ankaufvolumen für Staatsanleihen und weitere Papiere wird bei 375 Mrd. GBP pro Jahr verbleiben. Das Protokoll der letzten BoE-Sitzung wird zeitgleich publiziert. Die Eurogruppe trifft sich ab 14:00 Uhr. Um 14:30 Uhr werden die US-Leistungsbilanz für das erste Quartal, die Erstanträge und fortgesetzten Anträge auf US-Arbeitslosenhilfe, die US-Verbraucherpreise für den Mai und der Philadelphia-Fed-Index für den Juni veröffentlicht. Um 16:00 Uhr folgt der NAHB-Immobilienpreisindex für die USA im Juni. Rund 20 Konzerne berichten von ihren aktuellen Quartals- und Jahresergebnissen, darunter Smith & Wesson (USA), Red Hat (USA), Oracle (USA), Rite Aid (USA) und Kroger (USA).
Der neuseeländische Einkaufsmanagerindex Business für den Mai steht am Freitag um 00:30 Uhr auf der Agenda der Händler. In der europäischen Handelszeit wird zunächst um 06:30 Uhr der Stabilitätsbericht der SNB ausgegeben. Die April-Handelsbilanz für Italien und die April-Leistungsbilanz der Eurozone folgen um 10:00 Uhr. Um 11:00 Uhr werden die Lohnkosten der Eurozone im ersten Quartal publiziert, um 13:00 Uhr der Quartalsbericht der BoE und kurz darauf beginnt das EcoFin-Meeting (EU-Finanzministertreffen). Die kanadischen Verbraucherpreise für den Mai, die US-Baubeginne und -Baugenehmigungen für den Mai werden um 14:30 Uhr veröffentlicht. Um 16:00 Uhr wird das Verbrauchervertrauen der University of Michigan für den Juni publiziert. Um 21:30 Uhr schließt der Committment of Traders Report der CFTC die Handelswoche ab. Nur fünf Unternehmen berichten von ihren aktuellen Zahlen, darunter Real Estate Credit Investments (GB) und D-Box (CA).
Verizon Communications – Amerikas größter Telekommunikationskonzern
Verizon Communications (ISIN: US92343V1044 – Symbol: VZ (NYSE) – Währung: US-Dollar) ist ein global tätiger Telekom-Konzern. Das Unternehmen wird von CEO und Chairman Lowell C. McAdam geleitet, hat aktuell 173.300 Mitarbeiter und seinen Sitz in New York an der Avenue of the Americas. Verizon ist in rund 150 Ländern aktiv und in über 2.700 Städten präsent. Der Konzern hat bis dato 112,6 Mio. Privatkundenverträge im Bereich „Wireless Connection“ abgeschlossen und hat rund 12,96 Mio. FIOS-Kunden. Verizon bietet mehrere Varianten von Paketen/Bündelverträgen mit Internet, IPTV, Mobilfunk und mehr an. Global verfügt Verizon über mehr als 800.000 Meilen Netz, über 200 Datencenter und über 1.700 Shops, Geschäftsstellen und Vertretungen. Verizon hat 2015 rund 308 Mio. US-Dollar für die Weiterbildung der Mitarbeiter ausgegeben. Auch im Bereich „Charity“ ist Verizon sehr aktiv und spendet über diverse vom Konzern oder von Mitarbeitern initiierte Programme jedes Jahr Millionensummen. 2015 kamen rund 20 Mio. US-Dollar zusammen. Zudem macht man sich für US-Veteranen stark und ist für sie Arbeitgeber Nummer eins.
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Anders als bei vielen US-Unternehmen mit langer Historie im Dow Jones begann die Geschichte von Verizon erst mit der Fusion der Bell Atlantic Corporation und der GTE (General Telephone & Electronics Corporation) am 30. Juni 2000. Seit Juli 2000 sind die neuen Aktien des Konzerns an der Wall Street (NYSE) handelbar. Verizon Wireless entstand aus dem Joint Venture von Verizon und Vodafone und ist heute der größte Mobilfunkanbieter in den USA. Verizon hält die Mehrheit an diesem Joint Venture. Verizon hat zudem AOL gekauft und bekannte Medieninhalte wie zum Beispiel „Huffington Post“ und TechCrunch“ gehören zum Portfolio.
Deutsche Bank, Citigroup, Moffet Nathanson, Macquarie, Bernstein, Jefferies, DA Davidson, BTIG Research und Barclays fertigten seit Oktober 2015 Analysen oder nahmen ein Update ihrer Einstufungen zur Aktie von Verizon Communications vor. Die Analysten gaben der Aktie durch die Bank die Empfehlung „neutral“ mit auf den Weg. Die Kurszielspanne reicht von 49,00 US-Dollar (Deutsche Bank vom 23.02.2016) bis 55,00 US-Dollar (Moffet Nathanson vom 01.04.2016 und Bernstein vom 07.04.2016). Kumuliert man die Kursziele der fünf Analysen mit Kursziel (die Analysten von BTIG Research, DA Davidson, Macquarie und Jefferies blieben ein Kursziel schuldig), so ergibt sich daraus ein Durchschnitt von 53,00 US-Dollar. Die Aktie ging zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 51,95 US-Dollar aus dem Handel. Demnach wäre das Aufwärtspotenzial relativ bescheiden.
Die Aktionärsstruktur von Verizon Communications ist wie bei vielen Werten im Dow Jones sehr stark diversifiziert. Der größte institutionelle Investor ist die Vanguard Group mit 6,14 Prozent, gefolgt von Capital Research Global Investors mit 4,12 Prozent, State Street mit 3,92 Prozent, BlackRock Institutional Trust Company mit 2,66 Prozent, Capital Investors mit 1,95 Prozent, Wellington Management mit 1,76 Prozent, Bank of America mit 1,44 Prozent, BlackRock Fund Advisors mit 1,40 Prozent, BNYM mit 1,30 Prozent und Northern Trust mit 1,22 Prozent (alle Stimmrechtsmeldungen zum Ende des ersten Quartals 2016).
Der Markt bewertet Verizon Communications derzeit mit 211,64 Mrd. US-Dollar. Insgesamt sind 4,076 Mrd. Aktien ausstehend und die Aktie kostete in den letzten 52 Wochen 54,49 US-Dollar im Hoch und 38,06 US-Dollar im Tief. Der Durchschnittskurs der letzten 250 Tage lag bei rund 47,90 US-Dollar. Auf Sicht von fünf Jahren liegt die Performance des Wertpapiers bei rund 44 Prozent. Der Dow Jones schaffte es im gleichen Zeitraum auf fast 50 Prozent. Verizon glänzt aber mit einer überdurchschnittlich hohen Dividendenrendite im Dow Jones.
Für das Geschäftsjahr 2016 (bilanziert wird bei der Verizon Communications zum 31.12. gemäß US-GAAP in US-Dollar) wies der Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 131,6 Mrd. US-Dollar aus, nach 2014: 127,1 Mrd., 2013: 120,5 Mrd., 2012: 115,8 Mrd. und 2011: 110,9 Mrd. US-Dollar, also ein kontinuierliches Umsatzwachstum in den letzten Jahren. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit lag für 2015 bei 28,2 Mrd. US-Dollar – das EBIT schwankte in den letzten Jahren zwischen 9,9 und 29,3 Mrd. US-Dollar. Als Jahresüberschuss wurden für 2015 17,9 Mrd. US-Dollar ausgewiesen (2014 lag der Jahresüberschuss nur bei 9,6 Mrd. US-Dollar). Im Vergleich zu den Vorjahren verdiente der Konzern also deutlich mehr. Das Nettoergebnis je Aktie betrug 3,855 US-Dollar. Für das Geschäftsjahr 2015 liegt die Ausschüttungssumme der Gesellschaft bei 8,5 Mrd. US-Dollar – das entspricht einer Dividende von 2,23 US-Dollar je Stammaktie. Die Dividende wurde von Jahr zu Jahr gesteigert – 2011 wurden erst 1,98 US-Dollar pro Aktie gezahlt. Im Geschäftsjahr 2015 beschäftigte das Unternehmen gemäß Bilanz 177.300 Mitarbeiter (2011 waren es noch 193.900). An liquiden Mitteln wurden 4,5 Mrd. US-Dollar erklärt, das wirtschaftliche Eigenkapital liegt bei 16,4 Mrd. US-Dollar und die Verbindlichkeiten wurden mit 228,2 Mrd. US-Dollar ausgewiesen. Die Bilanzsumme belief sich auf 244,6 Mrd. US-Dollar. Die Eigenkapitalquote betrug für 2015 gerade einmal 7,29 Prozent (zum Vergleich: Die Deutsche Telekom hatte 2015 eine Eigenkapitalquote von 32,59 Prozent). In den Bilanzprognosen für 2016 und 2017 werden Umsätze in Höhe von 127,93 und 128,83 Mrd. US-Dollar angeführt. Das EBIT soll 2016 29,95 Mrd. US-Dollar betragen, 2017 sollen es 30,73 Mrd. US-Dollar sein. Der Gewinn je Aktie könnte 2016 demnach bei 3,97 US-Dollar liegen und sich 2017 auf 4,07 US-Dollar steigern. Die Dividende könnte 2016 auf 2,28 US-Dollar je Stammaktie angehoben werden, für 2017 dürfte sie sogar 2,34 US-Dollar betragen. Der Cashflow je Aktie soll 2016 bei 7,795 US-Dollar und 2017 bei 7,87 US-Dollar liegen. Das Nettovermögen je Aktie soll sich 2016 auf 5,86 US-Dollar belaufen und 2017 auf 7,64 US-Dollar anziehen. Die Nettoverschuldung des Konzerns soll 2016 bei 101,97 Mrd. US-Dollar liegen und sich 2017 auf 96,04 Mrd. US-Dollar reduzieren.
In den letzten Handelstagen verdichten sich die Hinweise auf einen möglichen Zukauf – besonders nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ vom 07.06.2016. Verizon hat das Kerngeschäft „Web Business“ von Yahoo! als Akquisitionsobjekt auserkoren. Allerdings bot Verizon mit 3,5 Mrd. US-Dollar bislang wesentlich weniger als die Konkurrenz, die 5 Mrd. US-Dollar offerierte. Das könnte aber noch nicht das letzte Wort sein, dann oft legen Großkonzerne ein weiteres Angebot vor. Außerdem umfasst das Angebot von Verizon nicht das Immobilien- und Patentportfolio von Yahoo! – somit unterscheiden sich die Angebote deutlich. Es bleibt jedoch schon jetzt eine Frage: Ist das Kerngeschäft von Yahoo! diesen Betrag tatsächlich wert? Wahrscheinlich ziehen sich die Übernahmeverhandlungen und Preisschlachten bis in den Juli hinein. Ein Anziehen der Gebote auf mehr als 5,0 bis 5,5 Mrd. US-Dollar ist also immer noch möglich. Sollte Verizon den Sieg davontragen, wird die Aktie zunächst wohl eher einknicken – vor allem wenn sich herausstellt, wie die Übernahme finanziert wird.
Unser charttechnischer Ausblick – Nach neuen Hochs kommt die Gegenbewegung
DAX-Future (Kontrakt 06-16)
Zu Beginn der vergangenen Handelswoche konnte sich der DAX-Future nochmals kurz über die Unterstützung von gut 10.100 Punkten schieben, was zu ein paar vorsichtigen Versuchen auf der Long-Seite führte. Ab Mittwoch setzte jedoch eine erneute Abwärtsphase ein, welche den Markt bis zum Freitagabend knapp unter die Unterstützung von 9.800 Zählern führte, so dass Käufe kaum noch eine Rolle spielten. Der Freitagsschlusskurs lag nahe 9.850 Punkten. Mit der etwas stärkeren Abwärtsbewegung am Freitag testete der Markt einmal mehr die Unterstützung bei 9.800 Punkten, welche schon im Mai eine sehr wichtige Rolle spielt. Zusätzlich befindet sich der DAX-Future erneut in der Seitwärts-Range zwischen 10.100 und 9.800 Zählern. Defensiv agierende Händler sollten somit aus aktueller Sicht eher pausieren, da kein klarer Trendvorteil zu erkennen ist. Erst ein nachhaltiges Unterschreiten der 9.800 Punkte könnte die Short-Seite etwas beflügeln und der eine oder andere Short-Versuch könnte Früchte tragen. Aggressiv könnte ein Kauf im aktuellen Kursbereich mit dem Ziel 9.950 Punkte eine Überlegung wert sein.
EUR.USD
Bis zum Mittwochabend konnte sich der EUR.USD weiter leicht nach oben arbeiten und erreichte das defensiv angenommene Ziel 1,1400. Am Donnerstag und Freitag setzte dann eine mit etwas Momentum versehene Abwärtsbewegung ein, welche den Markt bis zum Freitagabend hinab auf rund 1,1250 führte. Ein nachhaltiger Sprung über den Widerstand von 1,1400 konnte somit nicht vollzogen werden. Beim EUR.USD zeigt sich aktuell ein etwas undurchsichtiges Bild, das derzeit keinen Trendvorteil erkennen lässt. Es ist somit etwas Vorsicht geboten. Lediglich den Tagestrends zu folgen, könnte interessant sein, da die Tagesvolatilitäten teilweise recht gute Möglichkeiten bieten. Ein erneutes Überschreiten des aktuellen Widerstandes von 1,1320 könnte die Long-Seite wieder etwas in den Vordergrund rücken.
Bund-Future (Kontrakt 06-16)
Vom Wochentief bei rund 163,80 stieg der Bund-Future bis zum Wochenhoch im Bereich 165,00 Punkte und erlebte damit eine weitere sehr positive Handelswoche, was sich mit ein paar positiven Long-Trades auch in der Kapitalkurve widerspiegelte. Immer wieder konnten Rücksetzer für Käufe genutzt werden. Bis auf Montag erreichte der Markt täglich neue Hochs und schloss am Freitagabend im Bereich 164,85 Punkte. Oberhalb von 164,00 Punkten sollte der Bund jetzt auch weiterhin von der Long-Seite aus betrachtet werden, wobei neue Hochs nicht auszuschließen sind. Gegebenenfalls könnten Gewinnmitnahmen in Trades eingebaut werden. Die Short-Seite ist aus aktueller Sicht kaum eine Option.
S&P-Future (Kontrakt 06-16)
Gleich am Montag erreichte der S&P-Future ein neues Hoch und bis zum Ende des Mittwochshandels stieg er weiter. Das Wochenhoch wurde am Mittwoch im Bereich 2.110 Punkte erreicht. Ab Donnerstag setzte eine Abwärtsbewegung ein, welche am Freitag etwas Fahrt aufnahm. Das Tief lag im Bereich 2.080 Punkte, also etwa 30 Punkte tiefer. Die Unterstützung bei 2.080 Zählern sollte man jetzt im Auge behalten. Kurse darüber könnten weiterhin eine leichte Long-Tendenz haben, was erneut Kurse in Richtung 2.100 Punkte nach sich ziehen könnte. Ein nochmaliges Absacken unter 2.080 Punkte wäre aus aktueller Sicht kontraproduktiv für Käufe, womit für defensiv agierende Händler nicht automatisch die Abwärtsseite interessant würde. Lediglich für aggressive Händler wäre eine Spekulation denkbar, da ein Erreichen der Unterstützung von 2.068 Punkten nicht unrealistisch wäre.
Aktie: Verizon Communications (USD)
Der Verlauf der Verizon-Aktie in den vergangenen fünf Jahren unterteilt sich grob in zwei Phasen. Von Ende 2011 bis Mitte 2013 entwickelte sich der Wert recht gut und stieg von rund 33,00 auf etwa 54,00 US-Dollar. Seitdem tendiert der Wert mehr oder weniger seitwärts, mit einem sehr kurzen Ausreißer nach unten. Betrachtet man jedoch die Bewegung seit Anfang diesen Jahres, so entwickelte sich eine Aufwärtsbewegung ausgehend von rund 44,00 US-Dollar auf den Vorwochenschluss im Bereich 52,80 US-Dollar. Oberhalb von 50,00 US-Dollar könnte es aktuell durchaus eine Überlegung wert sein, den Wert von der Kaufseite aus zu betrachten. Neue Hochs sind aus charttechnischer Sicht durchaus als realistisch einzustufen, wobei der Bereich 56,00 US-Dollar einen nächsten Widerstand darstellen könnte. Käufe nach leichten Rücksetzern könnten somit recht gute Einstiegsszenarien bieten. Ein erneutes Absacken unter die Unterstützung 50,00 US-Dollar würde den angenommenen Kaufvorteil wieder relativieren und Handlungen sollten zurückgenommen werden.
Kategorie: Aktienmärkte, Marktkommentar