DAX: Alle Augen schauen auf Mario Draghi

| 5. Juni 2014 | Keine Kommentare

Die Finanzmärkte warten gespannt auf die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank. Mario Draghi, oberster Währungshüter der EZB, wird heute um 13:45 Uhr die Katze aus dem Sack lassen. Die zentrale Frage ist, mit welchen geldpolitischen Maßnahmen will die EZB die Deflationsgefahr bekämpfen. Einige Optionen wie beispielsweise eine Zinssenkung, einen negativen Einlagezins für Großbanken oder einen direkten Ankauf von Staatsanleihen von EU-Mitgliedsstaaten wurden bereits in den Notierungen eingepreist. Das Enttäuschungspotenzial ist recht groß, vor allem wenn Mario Draghi den Erwartungen nicht gerecht wird.

Diese Verunsicherung ist auf dem Frankfurter Börsenparkett förmlich zu spüren. Seit Tagen verharrt der DAX in einer recht engen Preisspanne zwischen 9.866 und 9.992 Punkten. Enttäuscht die Europäische Zentralbank, könnte diese kurzfristige Schiebezone in Richtung der ehemaligen Widerstandsbarriere bei 9.792/9.795 Zählern nach unten verlassen werden.

Momentan korrigiert der deutsche Leitindex auf einem recht hohen Niveau. Dies ist angesichts des jüngsten Kraftaktes von Ende Mai keine allzu große Überraschung. (Grafik: IG)

Momentan korrigiert der deutsche Leitindex auf einem recht hohen Niveau. Dies ist angesichts des jüngsten Kraftaktes von Ende Mai keine allzu große Überraschung. (Grafik: IG)

Momentan korrigiert der deutsche Leitindex auf einem recht hohen Niveau. Dies ist angesichts des jüngsten Kraftaktes von Ende Mai keine allzu große Überraschung. Oberhalb der genannten Seitwärtsbewegung und der „runden“ Zahl bei 10.000 Punkten könnte die Aufwärtsbewegung wieder aufgenommen werden. Ziel wäre dann der Bereich bei 10.650 Zählern. Zur Kurszielbestimmung wurde die Höhe der einstigen Seitwärtsbewegung herangezogen.

EUR-USD vor EZB-Entscheidung wie eingefroren

Die Marktteilnehmer an den Devisenmärkten können die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am heutigen Handelstag kaum abwarten. Im Vorfeld der EZB-Sitzung scheinen die Notierungen des EUR-USD wie eingefroren. Charttechnisch angeschlagen ist das Währungspaar seit Ende Mai. Einen entscheidenden Impuls könnte Mario Draghi, Chef der EZB, am frühen Nachmittag geben.

Je nachdem für welche Pfeile sich die EZB aus dem geldpolitischen Köcher entscheidet, könnte sich die Abwärtsbewegung beschleunigen. In diesem Fall müsste mit einem Test des Fibonacci-Retracements bei 1,3538 USD gerechnet werden. Im Bereich bei 1,3453/1,3440 USD liegt im Tageschart eine wichtige Kreuzunterstützung.

Der EUR-USD musste in den vergangenen Wochen zwei wichtige Unterstützungen den Bären überlassen. Als erstes rutschte die Gemeinschaftswährung unter den bis dato steigenden 200-Tage-Durchschnitt. Anschließend wurde die horizontale Trendlinie bei 1,3705 USD überrannt.

Gerade die genannte Glättungslinie könnte noch Schlimmeres verhindern. Zwar liegen die Notierungen im Augenblick darunter, das Währungspaar ist zurzeit jedoch überverkauft. Der Relative Stärke-Index (RSI) mit der modifizierten Einstellung 21-Handelstage (Überverkauft-Bereich bei 40; Überkauft-Bereich bei 80) signalisiert eine Übertreibung nach unten. Im November 2013 und Februar dieses Jahres konnte der Oszillator aus einer überverkauften Zone heraus eine Gegenbewegung starten. Infolgedessen wurde die gewichtete 200-Tage-Durchschnittslinie zurückerobert. Allerdings wird es für den EUR-USD brenzlig, wenn die Glättungslinie nachhaltig nach unten dreht.

Kommt es zu einer Gegenbewegung, wäre die ehemalige mittelfristige Abwärtstrendlinie bei aktuell 1,3644 USD das erste Ziel. Anschließend stellt sich die erwähnte einstige Unterstützung bei 1,3705 USD den Eurooptimisten in den Weg.

(Charttechnik Update von Christian Henke, IG)

 

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Kategorie: Aktienmärkte, Marktkommentar, Währungen

Über den Autor ()

Markus Burgdorf ist ausgebildeter Journalist und PR-Berater. Er schreibt heute für Kunden, Medien und seine Webseiten.

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