Drei Viertel der Deutschen halten ihr Monatsgehalt für zu gering – wo wird gespart?

| 23. Oktober 2013 | Keine Kommentare
Mit dem Füllstand ihres Geldbeutels sind drei Viertel der Deutschen unzufrieden. (Abbildung: comdirekt)

Mit dem Füllstand ihres Geldbeutels sind drei Viertel der Deutschen unzufrieden. (Abbildung: comdirekt)

Drei Viertel der Deutschen sind mit ihrem Einkommen unzufrieden: Sie halten es für zu gering, um alle laufenden Ausgaben zu decken oder sich Wünsche zu erfüllen. Das ergab eine repräsentative Umfrage von comdirect. Demnach sagen nur 25 Prozent der Bundesbürger, dass ihr aktuelles Monatsgehalt ausreicht.

Die anderen sorgen auf unterschiedlichen Wegen für mehr Geld im Portemonnaie (Mehrfachnennungen waren möglich): Mehr als die Hälfte (53 Prozent) spart am täglichen Einkauf und nutzt Sonderangebote.Das ist mittlerweile wirklich auffällig. Wenn die Supermärkte die Lebensmittel, die kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen, reduzieren, bildet sich vor den oft tief platzierten „Sonderangeboten“ sofort eine Traube von Menschen, die die reduzierten Artikel nach Brauchbarem durchkramt. In manchen Supermärkten wissen die Kunden schon ganz genau, wann welche Abteilung zur Reduzierung schreitet und warten bereits auf die roten Preisschilder mit denen man 30 – 75 Prozent sparen kann.

Ein Drittel verzichtet auf Urlaub.Urlaub ist teuer, wenn man Familie hat und für jede Person extra zahlen muss. Mit den Freizeit- und Ausgehaktivitäten am Urlaubsort kommt trotz der vermeintlichen Billig-Angebote eine ganze Menge an Zusatzausgaben zusammen.

Fast genauso viele (30 Prozent) verkaufen Dinge, die sie nicht mehr brauchen.Hier fällt tatsächlich eine deutliche Zunahme auf, die durch leicht bedienbare Verkaufs-Apps und immer mehr Gebrauchtmedien-Aufkäufer abgedeckt wird. Man trennt sich heute viel leichter von Dingen, die gerade oder dauerhaft nicht mehr gebraucht werden, weil das Geld für die nutzlos herumliegenden Gegenstände das Monmatsende retten kann.

Einen Zweitjob haben 21 Prozent der Befragten.Jeder fünfte muss also zu einem zweiten Job ausrücken, um über die Runden zu kommen. Statt eine besser bezahlte Arbeit zu suchen, oder sich zu qualifizieren und so dauerhaft mehr zu verdienen, setzen hunderttausende auf einen zusätzlichen Mini-Job oder den Verkauf über eBay und andere Plattformen.

Das Konto überziehen 17 Prozent der Befragten. Darüber freuen sich die Banken, die trotz sensationell günstiger Zinsen der EZB ihre Überziehungszinsen kaum abgesenkt haben. Bei Dispozinsen von im Schnitt über 10 Prozent bei gleichzeitigem EZB-Leitzins von 0,5 Prozent ist das ein hervorragendes Geschäft für die Banken geworden.  Manch einer findet sich auch in einer Schuldenfalle wider, obwohl die Zahl der Privatinsolvenzen mit 8 Prozent unter Vorjahr deutlich zurückgegangen ist.

Erstaunlich und normalerweise nicht erfolgreich: Jeder Achte hofft auf sein Glück und spielt Lotto oder ähnliches.

 Was tun Sie zurzeit, wenn Ihr aktuelles Einkommen nicht ausreicht? (Mehrfachnennung möglich)

Beim Einkauf sparen (Sonderangebote und Rabatte) 53 %
Auf Urlaub verzichten 33 %
Dinge verkaufen, die nicht mehr gebraucht werden 30 %
Auf Ersparnisse zurückgreifen 29 %
Zweitjob/Minijob 21 %
Konto überziehen 17 %
Glücksspiel (z. B. Lotto) 13 %
Besser bezahlte Arbeit suchen 9 %
Kredit aufnehmen 9 %
Sonstiges 2 %
Nichts, mein aktuelles Einkommen reicht aus 25 %

 

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Kategorie: Studien und Umfragen

Über den Autor ()

Markus Burgdorf ist ausgebildeter Journalist und PR-Berater. Er schreibt heute für Kunden, Medien und seine Webseiten.

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