Deutscher Aktienmarkt im Sinkflug – Trommelfeuer an negativen Impulsen
Eine Sammelsurium an Negativ-Nachrichten bugsiert den deutschen Leitindex in die Verlustzone. Zu schwachen Konjunkturausichten für China gesellen sich nun auch neue Rezessionssorgen in der Eurozone. Nach Angaben des europäischen Statistikamtes (Eurostat) ist das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2011, sowohl für die Eurozone als auch die europäische Union, gegenüber dem vorhergehenden Quartal um jeweils 0,3 Prozent geschrumpft. Zudem blicken Marktakteure mit zunehmender Skepsis auf den „freiwilligen“ Umschuldungsprozess zwischen Hellas und seinen privaten Gläubigern. Das Tausch-Procedere soll bis dato sehr schleppend ausfallen. Sollten sich bis Donnerstag nicht ausreichend Privatgläubiger finden, die „freiwillig“ ihre Staatspapiere in länger laufende Anleihen tauschen, will der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos den Umtausch über Zwangsklauseln (CAS: Collective Action Clauses)) erzwingen. In der Folge würden Kreditausfallversicherungen (CDS: Credit Default Swaps) erheblichen Ausmaßes fällig werden, die wiederum unabsehbare Marktauswirkungen zur Konsequenz hätten. Wenn man dann die womöglich steigenden Ölpreise im Zuge einer eskalierenden Auseinandersetzung mit dem Iran dazu nimmt, ist das in der Summe dann doch ein wenig zuviel an Unsicherheit und Anleger nehmen erst einmal Gewinne mit. Der Dax korrigiert nachhaltig und verbuddelt sich hinter tiefroten Vorzeichen. Im Handelsverlauf werden sukzessive die Kursmarken von 6.800 und 6.700 Zählern unterschritten.
Im späten Handel notiert der Dax bei derzeit 6.662 Punkten 3,0 Prozent leichter. Der Euro Stoxx verliert 2,9 Prozent auf 2.457 Zähler. Die Europäische Gemeinschaftswährung verbilligt sich um 0,7 Prozent auf 1,3127 US-Dollar. Der US-Leitindex DowJones gibt 1,3 Prozent auf 12.792 Treffer ab. Die Goldunze notiert 1,9 Prozent schwächer bei aktuell 1.673 US-Dollar.
(Marktkommentar von Gregor Kuhn, IG Markets)
Kategorie: Aktienmärkte, Marktkommentar
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