Schuldenkrise hält Euro im Bann – Anleger warten auf Ergebnisse von EU-Gipfel
Gerüchte und Spekulationen über die Folgen von Europas Schuldenkrise haben am Dienstag den Eurokurs in eine enge Kursspanne gezwängt. Im asiatischen Handel pendelte die Gemeinschaftswährung zwischen 1,4140 bis 1,4181 USD. Nahrung bekommen die Spekulationen von der laufenden Ratssitzung der europäischen Finanz- und Wirtschaftsminister in Brüssel. Experten erwarten, dass die Politiker dort über niedrigere Zinsen für Irland und eine Umschuldung Griechenlands sprechen werden. Bereits gestern beschloss der Gipfel Kredithilfen in Höhe von 78 Mrd EUR für Portugal.
Neben dem Brüsseler Gipfel interessieren sich die Währungshändler für den Stimmungsindex des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Mit einem Wert von 4,8 Zählern rechnen Analysten für die Geschäftserwartungen im Mai; im April hatte der Index noch bei 7,6 Punkten gelegen. Sollte der neue Wert die Erwartungen übertreffen, könnte dies dem Euro wieder Auftrieb geben. Um 9:58 Uhr notierte die Gemeinschaftswährung mit einem Plus von 0,1% bei 1,4161 USD.
Leitzinsoptimisten haben den Pfundkurs am Dienstag unterstützt, denn in England steht heute die Statistik zur Entwicklung der Verbraucherpreise im April an. Ein Plus von 4,1% gegenüber dem Vorjahresmonat erwarten Analysten; im März betrug der Anstieg noch 4,0%. Die Erwartung eines Anstiegs schürt die Hoffnung der Währungshändler auf eine baldige Leitzinserhöhung in England. Den später zur Veröffentlichung stehenden Inflationsbericht der Bank of England (BoE) werden die Investoren deshalb auf Hinweise für eine Leitzinserhöhung prüfen. Um 9:58 Uhr notierte das Pfund mit einem Plus von 0,3% bei 1,6251 USD.
(André Saenger, Marktanalyst, IG Markets)
Kategorie: Währungen
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