Aktienmärkte unter Druck – Griechenland, Bundestag und Ölpreise im Fokus
Der deutsche Aktienmarkt geht angesichts der Sorge vor steigenden Ölpreisen und der Unsicherheit um eine Aufstockung des permanenten Euro-Rettungsschirms ESM in Deckung. Der Dax verliert am Nachmittag bis zu 1,6 Prozent und taucht zwischenzeitig unter die Marke von 6.750 Punkten. Am Wochenende hatte der G-20-Gipfel für seine etwaige finanzielle Beteiligung die Ausweitung des permanenten Euro-Rettungsfonds ESM und diesbezüglich einen entschiedenen Beitrag der Euro-Zone zur Bedingung erklärt. Von Madame Non, Kanzlerin Merkel, gab’s dazu bisher ein kategorisches Nein zu hören. Aus Regierungskreisen heißt es nun, dass in diesem Kontext durchaus noch Verhandlungsspielraum bestehe.
Vor diesem Hintergrund steht auch das in diesen Stunden erwartete Votum deutscher Parlamentarier zum 130 Mrd. schweren Hellas-Hilfspaket im Blick der Anleger. Eine Zustimmung gilt als sicher, auch wenn der Sinn weiterer Hilfen innerhalb der politischen Klasse zunehmend kontrovers diskutiert wird. Zudem erweisen sich die steigenden Ölpreise als zunehmender Belastungsfaktor für die konjunkturelle Erholung. Damit kommen wieder die Rezessionssorgen zurück. Vor diesem Hintergrund halten sich Investoren ersteinmal mit weiteren Engagements zurück und nehmen Gewinne mit. Die Aktienmärkte befinden sich weiter im Konsolidierungsmodus.
Am späten Nachmittag kann sich der Dax wieder leicht von seinen Tiefs erholen und notiert bei derzeit 6.813 Zählern 0,7 Prozent schwächer. Der Euro Stoxx verliert 0,8 Prozent auf 2.504 Treffer. Die Europäische Gemeinschaftswährung gibt 0,5 Prozent auf 1,3402 US-Dollar ab. Der US-Leitindex DowJones notiert bei momentan 12.970 Punkten 0,1 Prozent leichter. Die Goldunze gewinnt 0,4 Prozent auf 1.778 US-Dollar.
(Marktkommentar von Gregor Kuhn, IG Markets)
Kategorie: Aktienmärkte, Marktkommentar
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