Reaktionen auf das Paris-Treffen – Dax im Minus erwartet
Nach dem Pariser Treffen zwischen Kanzlerin Merkel und dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy bewegt sich der deutsche Aktienmarkt auf einen schwachen Handelsauftakt zu. Die Vorschläge der zwei Regierungschefs zur Etablierung einer gemeinsamen Wirtschaftsregierung gelten als spektakulär, aber wenig konkret. Negative Vorgaben aus New York und Tokio tun ein Übriges.
Enttäuschung über den Ausgang des deutsch-französischen Gipfeltreffens dürfte die europäischen Börsen nach Einschätzung von Beobachtern zum heutigen Handelsauftakt belasten. Der Dax wird zur Eröffnung mit Abschlägen erwartet, nachdem er am Vorabend mit 5994 Punkten 0,5 Prozent im Minus geschlossen hatte. Die jüngste Erholung scheint damit schneller beendet als erhofft. Laut Aussage eines Börsianers sei das Merkel-Sarkozy-Treffen kurzfristig gesehen eine Enttäuschung gewesen . Marktteilnehmer hatten vor allem in Bezug auf die Einführung gemeinsamer Staatsanleihen für die Eurozone ihre Erwartungen im Vorfeld der Pariser Beratungen sehr hoch angesetzt.
Ernüchternd wirken könnten die nächsten Tage auch noch die bescheidenden Daten bezüglich des hiesigen Wirtschaftswachstums. Das deutsche Wachstum in Q2 2011 war das schwächste der letzten 10 Quartale.
An der Wall Street hatten die großen Indizes nach Handelsschluss in Europa am Dienstag ihre Verluste etwas ausgeweitet: Der DowJones verlor 0,7 Prozent, der breiter gefasste S&P500 knapp 1 Prozent und der Nasdaq-Composite 1,2 Prozent. Auch in Fernost reagierten die Börsen am Mittwochmorgen eher schwach. Der Nikkei lag in Tokio kurz vor Handelsschluss 0,5 Prozent im Minus. Der Shanghai-Composite notierte kaum verändert.
(Marktkommentar Gregor Kuhn, IG Markets)
Kategorie: Aktienmärkte, Marktkommentar